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Vorbilder des Heils – #2 Das Passah

In den vergangenen Jahren haben wir viele evangelistische Hauskreise unter muslimischen Migranten abhalten dürfen, in denen das stellvertretende Opfer des Passahs eine wichtige Rolle bei der Lehre der „Stellvertretung“ spielte.

Wir geben dem Passah deshalb den Vorzug, da die Erläuterung der Stellvertretung am Bilde Abrahams und Isaaks leicht eskalieren kann. Im Umgang mit Anhängern des Islam muss beachtet werden, dass Abraham laut ihrer Überlieferung Ismael geopfert hat. Der Quran nennt in Sure 37 keinen expliziten Namen, welcher Sohn geopfert werden sollte, der einzige Sohn wird aber als erstgeborener Sohn gedeutet, was Ismael ist. Daher bietet sich das Bild des Passah-Lamms – neben argumentativen Vorteilen – zur Umschiffung dieses Problems an.

Die Einsetzung des Passah lesen wir im zweiten Buch Mose, aus dem wir in Auszügen lesen. Bei inhaltsreichen Bildern wie dem Passah ist es für die Zuhörer, wenn wir sie auf den Kernaspekt der Stellvertretung reduzieren.

„1 Und der HERR redete zu Mose und Aaron im Land Ägypten und sprach: 2 Dieser Monat soll euch der Anfang der Monate sein, er soll euch der Erste sein von den Monaten des Jahres. 3 Redet zu der ganzen Gemeinde Israel und sprecht: Am Zehnten dieses Monats, da nehme sich jeder ein Lamm für ein Vaterhaus, ein Lamm für ein Haus. 4 Und wenn das Haus nicht zahlreich genug ist für ein Lamm, so nehme er es und sein Nachbar, der Nächste an seinem Haus, nach der Zahl der Seelen; jeden sollt ihr nach dem Maß seines Essens rechnen auf das Lamm. 5 Ein Lamm ohne Fehl sollt ihr haben, ein männliches, einjährig; von den Schafen oder von den Ziegen sollt ihr es nehmen. 6 Und ihr sollt es in Verwahrung haben bis zum vierzehnten Tag dieses Monats. Und die ganze Versammlung der Gemeinde Israel soll es schlachten zwischen den zwei Abenden.“ (2.Mose 12:1-6)

Wir haben gute Erfahrungen damit gemacht, die Lehre der Stellvertretung einleitend kurz zu skizzieren und das biblische Prinzip vorzustellen: „ohne Blutvergießung gibt es keine Vergebung.“ (Hebräer 9:22).

So können wir die tiefere Bedeutung von „ein Lamm für ein Haus“ darstellen, dass dieses eine Lamm ein stellvertretendes Opfer für Viele wurde.

Die Anforderung der Reinheit können wir gut mit 1.Petrus 2:22 verknüpfen, dass Christus dieses reine, makellose Opfer stellen konnte. Er wurde „das Lamm Gottes, das die Sünde der Welt wegnimmt!“ (Johannes 1:27).

7 Und sie sollen von dem Blut nehmen und es an die beiden Pfosten und an den Türsturz tun, an den Häusern, in denen sie es essen. 8 Und sie sollen in dieser Nacht das Fleisch essen, gebraten am Feuer, und ungesäuertes Brot; mit bitteren Kräutern sollen sie es essen. 9 Ihr sollt nichts roh davon essen und keineswegs im Wasser gekocht, sondern am Feuer gebraten: seinen Kopf samt seinen Beinen und samt seinem Eingeweide. 10 Und ihr sollt nichts davon übrig lassen bis zum Morgen; und was davon bis zum Morgen übrig bleibt, sollt ihr mit Feuer verbrennen. 11 Und so sollt ihr es essen: eure Lenden gegürtet, eure Schuhe an euren Füßen und euren Stab in eurer Hand. Und ihr sollt es essen in Eile. Es ist das Passah des HERRN. 12 Und ich werde in dieser Nacht durch das Land Ägypten gehen und alle Erstgeburt im Land Ägypten schlagen vom Menschen bis zum Vieh, und ich werde Gericht üben an allen Göttern Ägyptens, ich, der HERR. 13 Und das Blut soll euch zum Zeichen sein an den Häusern, worin ihr seid; und sehe ich das Blut, so werde ich an euch vorübergehen; und es wird keine Plage zum Verderben unter euch sein, wenn ich das Land Ägypten schlage.“ (2.Mose 12:7-13)

Es war nicht relevant, was sich hinter dieser Tür verbarg – denn es kam nur auf das Blut am Türrahmen an. Ebenso ist es heute nicht heilsentscheidend, ob sich hinter der Tür eine sehr fromme oder sehr weltförmige Familie befindet, ob der Sohn in der Vergangenheit schlimme Sünden getan hat und ob die Tochter eine tägliche Bibellese hält – denn es kommt nur auf das schützende Blut an. Das Lamm starb stellvertretend, deshalb musste kein Blut auf Seiten der Israeliten fließen. So wird es auch sein, wenn Verderben über diese Erde kommt; wir sind hinter dem Blut des neuen Bundes geschützt und Gott wird es dem Verderber nicht erlauben, uns zu schaden (Vers 23).

Wir können auch noch den Aspekt des rückhaltlosen Opfers Jesu auf Basis dieser Verse („nichts übrigbleiben“) vorstellen, ebenso auf das Gericht Gottes, das im Feuer angedeutet wird.

„7 Denn auch unser Passah, Christus, ist geschlachtet worden. 8 Darum lasst uns Festfeier halten, nicht mit altem Sauerteig, auch nicht mit Sauerteig der Bosheit und Schlechtigkeit, sondern mit Ungesäuertem der Lauterkeit und Wahrheit.“ (1.Korinther 5:7-8)
Mit Johannes 1:27 hatten wir einen ersten Bezug zu dem Passah-Lamm hergestellt. Verse wie Epheser 1:7 („in dem wir die Erlösung haben durch sein Blut, die Vergebung der Vergehungen, nach dem Reichtum seiner Gnade“) und 1.Johannes 1:7 („das Blut Jesu Christi, seines {also: Gottes} Sohnes, reinigt uns von aller Sünde.“ können wir als weitere Referenzen anführen. Eine sehr gute Darstellung der Intention und Liebe Christi gewinnen wir aus dem Brief an die Kolosser:

„19 Denn es war das Wohlgefallen der ganzen Fülle, in ihm zu wohnen 20 und durch ihn alle Dinge mit sich zu versöhnen – indem er Frieden gemacht hat durch das Blut seines Kreuzes -, durch ihn, es seien die Dinge auf der Erde oder die Dinge in den Himmeln. 21 Und euch, die ihr einst entfremdet und Feinde wart nach der Gesinnung in den bösen Werken, 22 hat er aber nun versöhnt in dem Leib seines Fleisches durch den Tod, um euch heilig und untadelig und unsträflich vor sich hinzustellen“ (Kolosser 1:19-22)

Wir können so nochmals auf das rückhaltlose Opfer Christi und die wunderbaren Konsequenzen eingehen, wir betrachten in Hauskreisen meist abschließend die bekannten Verse aus dem Propheten Jesaja, da es auch einen guten Bezug zum Bild des Lammes zeigt. Wir behandeln diese Verse in zwei Abschnitten, die wir dann kurz mit Erlebnissen unseren Herrn in Kontext setzen.

„3 Er war verachtet und verlassen von den Menschen, ein Mann der Schmerzen und mit Leiden vertraut, und wie einer, vor dem man das Angesicht verbirgt; er war verachtet, und wir haben ihn für nichts geachtet. […] 7 Er wurde misshandelt, aber er beugte sich und tat seinen Mund nicht auf, wie ein Lamm, das zur Schlachtung geführt wird, und wie ein Schaf, das stumm ist vor seinen Scherern; und er tat seinen Mund nicht auf.“

Wir können beispielsweise Matthäus 26:50-54 („zwölf Legionen Engel“) oder Johannes 18:3-6 („fielen sie zu Boden“) einstreuen, ob diese Verse in neutestamentlichen Kontext zu setzen.

4 Doch er hat unsere Leiden getragen, und unsere Schmerzen hat er auf sich geladen. Und wir, wir hielten ihn für bestraft, von Gott geschlagen und niedergebeugt; 5 doch um unserer Übertretungen willen war er verwundet, um unserer Ungerechtigkeiten willen zerschlagen. Die Strafe zu unserem Frieden lag auf ihm, und durch seine Striemen ist uns Heilung geworden. 6 Wir alle irrten umher wie Schafe, wir wandten uns jeder auf seinen Weg; und der HERR hat ihn treffen lassen unser aller Ungerechtigkeit.“

Wir alle irrten umher wie Schafe, des wurde Christus gewissermaßen zu einem von uns, um uns aus diesem Dilemma zu befreien. Er kam in unsere Finsternis, nahm unsere Schuld und Strafe auf sich und ließ sich stellvertretend für uns opfern!