Das rettende Licht Gottes
Wir leben als Familie in abgeschiedener Lage am norddeutschen Deich, wo es keine Straßenlaternen gibt und wir keine direkten Nachbarn haben. Nach Einbruch der Dunkelheit haben wir ohne Taschenlampe also keine Orientierungschancen.
Wenn wir abends in völliger Dunkelheit über die Felder spazieren, erinnern wir uns gern an die wunderbare Ankündigung des Sohnes Gottes:
„… die herzliche Barmherzigkeit unseres Gottes, in der uns besucht hat der Aufgang aus der Höhe, um denen zu leuchten, die in Finsternis und Todesschatten sitzen, um unsere Füße auf den Weg des Friedens zu richten.“ (Lukas 1:78-79)
Solche Formulierungen erwärmen immer unsere Herzen: Ist Barmherzigkeit Gottes nicht immer herzlich? Und warum betonte der Herr Jesus gegenüber Seinen Jüngern, dass Er sich mit Sehnsucht nach der Gemeinschaft mit ihnen gesehnt hatte? Wahrscheinlich ist unsere Sprache einfach zu beschränkt, um solche Geschehnisse zu beschreiben.
Zurück zu dem Abendspaziergang: Es wäre ein sinnloses Unterfangen, wenn wir bei diesen Spaziergängen auf einem Feld unsere Taschenlampen ausschalten und uns auf den Rückweg machen wollten: entweder würden wir im Morast der vielen Schlote feststecken; oder es wäre auch kein Weg in Sicht, zu dem wir uns hinarbeiten könnten.
Erinnert Ihr Euch in diesem Zusammenhang auch gern an das bekannte Lied, das so passend unseren traurigen und ausweglosen Zustand vor unserer Bekehrung beschreibt?
„Ohne Weg, ohne Licht, ohne Hilfe war in dunkelster Nacht ich verirrt, bis der Herr voll Erbarmen mich suchte, und er ist nun mein guter Hirt.“ (Sag Ja!, Lied 40)
Ja, es war eine wirklich unfassbar herzliche Barmherzigkeit, die uns – im Morast der Sünde feststeckend – aufsuchte, uns aus
diesem befreite und unsere Füße auf den Weg des Friedens richtete! In uns selbst absolut hilflos (Römer 5:6-8) mussten wir besucht und Gott nahe gebracht werden.
„Deshalb erinnert euch daran, dass ihr, einst die Nationen im Fleisch, die Vorhaut genannt werden von der so genannten Beschneidung, die im Fleisch mit Händen geschieht, dass ihr zu jener Zeit ohne Christus wart, […] keine Hoffnung habend, und ohne Gott in der Welt. Jetzt aber, in Christus Jesus, seid ihr, die ihr einst fern wart, durch das Blut des Christus nahe geworden.“ (Epheser 2:11-12)
Vieles ist in unserem Leben Alltag geworden und dadurch oft selbstverständlich geworden. Erinnern wir uns deshalb immer wieder – selbst und gegenseitig – an dieses wunderbare Geschenk Gottes und verdeutlichen wir uns dabei daran, dass wir auf diese herzliche Barmherzigkeit angewiesen waren und sind!
Dankbar dürfen wir erkennen, wie umfassend das Wirken Gottes an uns war:
„danksagend dem Vater, der uns fähig gemacht hat zu dem Anteil am Erbe der Heiligen in dem Licht, der uns errettet hat aus der Gewalt der Finsternis und versetzt hat in das Reich des Sohnes seiner Liebe, in dem wir die Erlösung haben, die Vergebung der Sünden“ (Kolosser 1:12-14)
Wir erkennen dort u.a.:
-
- – wir waren unfähig,
- – hatten keinen Anteil am Erbe der Heiligen,
- – waren verloren,
- – waren in Finsternis,
- – waren außerhalb des Reichs des Sohnes seiner Liebe,
- – waren unterjocht,
- – waren Sünder.
- Dabei sollten wir natürlich nicht stehenbleiben, aber je mehr wir uns unseres Unvermögens bewusst sind, desto dankbarer sind wir für die „unaussprechliche Gabe“ (2.Korinther 9:15) unseres Gottes und Vaters:
„Du, großer Gott, bist unsre Stärke,
bist unser Licht in dunkler Nacht.
Du hast durch wunderbare Werke
Heil und Erlösung uns gebracht.
Wir waren hoffnungslos verloren,
in Welt- und Sündenlust verstrickt.
Du hast uns für Dich selbst erkoren,
des bösen Feindes Macht entrückt.Dich sollen Herz und Zunge loben,
erheben Deine Majestät.
Dein Ruhm, o Gott, sei hoch erhoben,
der über alle Himmel geht!
Dein Vaterantlitz voll Erbarmen
bestrahlet uns zu jeder Zeit.
Du trägst Dein Volk auf mächt‘gen Armen,
Du großer Gott von Ewigkeit!“(Geistliche Lieder; Lied 139)