Evangelium

Mephiboseth – Unverdiente Gnade

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Das Alte Testament bietet wunderschöne Veranschaulichungen der unverdienten Gnade Gottes uns gegenüber. Heute widmen wir uns der Geschichte Davids und Mephiboseths aus dem 2.Buch Samuel.

Mephiboseth war in einem bedauernswerten Zustand: als in seiner Kindheit seine Amme auf Furcht vor David mit ihm floh, ließ sie ihn ungeschickt fallen. Er erlahmte an beiden Beinen, ein gewaltiges Problem bzgl. der Arbeitsfähigkeit zu der Zeit:

4 Und Jonathan, der Sohn Sauls, hatte einen Sohn, der an den Füßen lahm war. Er war fünf Jahre alt, als die Nachricht von Saul und Jonathan {von ihrem Tod, das liest Du in 1.Samuel 31} aus Jisreel kam; da nahm seine Amme ihn auf und floh. Und es geschah, als sie ängstlich floh, dass er fiel und lahm wurde; und sein Name war Mephiboseth.“ (2.Samuel 4:4)

Saul war in diesem Krieg ein erbitterter Gegner Davids und oft wurde zu diesen Zeiten die „Blutlinie“ weitest gehend ausgelöscht – eine schlimme Perspektive für den gelähmten Mephiboseth, der zugleich Enkel Sauls war! Wenige Kapitel später treffen wir auf die Begegnung Davids und Mephiboseths:

3 Und der König {David} sprach: Ist niemand mehr da vom Haus Sauls, dass ich Güte Gottes an ihm erweise? Und Ziba {ein Knecht Davids} sprach zum König: Es ist noch ein Sohn von Jonathan da, der an den Füßen lahm ist. 4 Und der König sprach zu ihm: Wo ist er? Und Ziba sprach zum König: Siehe, er ist im Haus Makirs, des Sohnes Ammiels, in Lodebar.“ (2.Samuel 9:3-4)

Halten wir hier kurz inne: Was anderes konnte David zu dieser Haltung und diesem Bemühen bewegt haben, wenn nicht „Güte Gottes“?

Auch wir waren einmal „Feinde“ (Römer 5:10) und „gelähmt“ (Römer 5:6), aber Gott sah das, hatte Erbarmen und rettete und aus Güte und Liebe:

„4 Als aber die Güte und die Menschenliebe unseres Heiland-Gottes erschien, 5 errettete er uns, nicht aus Werken, die, in Gerechtigkeit vollbracht, wir getan hatten, sondern nach seiner Barmherzigkeit durch die Waschung der Wiedergeburt und die Erneuerung des Heiligen Geistes, 6 den er reichlich über uns ausgegossen hat durch Jesus Christus, unseren Heiland, 7 damit wir, gerechtfertigt durch seine Gnade, Erben würden nach der Hoffnung des ewigen Lebens.“ (Titus 3:4-7)

Dieser Bibelabschnitt passt auch gut zu dem weiteren Verlauf:

5 Da sandte der König David hin und ließ ihn aus dem Haus Makirs, des Sohnes Ammiels, holen, von Lodebar. 6 Und Mephiboseth, der Sohn Jonathans, des Sohnes Sauls, kam zu David; und er fiel auf sein Angesicht und beugte sich nieder. Und David sprach: Mephiboseth! Und er sprach: Siehe, dein Knecht. 7 Und David sprach zu ihm: Fürchte dich nicht; denn ich will Güte an dir erweisen um deines Vaters Jonathan willen, und will dir alle Felder deines Vaters Saul zurückgeben; du aber sollst beständig an meinem Tisch essen.“ (2 Samuel 9:5-7)

Wir hatten schon die Parallele in Blick auf das gütige Zuwenden Gottes erkannt, nun finden wir auch die Aspekte „Gemeinschaft“ und „Erbteil“ bestätigt. Es wäre schon Gnade gewesen, wenn David den Nachkommen Sauls verschont hätte. Doch „Güte Gottes“ strahlt weiter.

Wie der arme Mephiboseth, der bewegungsunfähig in Lodebar (=“Einöde“/“Dürre“) kauerte, ohne seinen eigenen Lebensunterhalt bestreiten zu können, wurde uns auch alles geschenkt: Vergebung, Versöhnung, Gemeinschaft und ein bleibendes Erbteil.

Angesichts dieser gewaltigen Gnade können wir nun in die Aussage Mephiboseths einstimmen:

„8 Und er beugte sich nieder und sprach: Was ist dein Knecht, dass du dich zu einem toten Hund gewandt hast, wie ich einer bin?“ (2.samuel 9:8)

Wir waren in vielerlei Hinsicht „disqualifiziert“ für die innige Gemeinschaft mit Gott. Aber – Gott sei Dank ! – schenkte Er uns alles aus reiner Güte und Menschenliebe!

Dir geht es hoffentlich weit besser als Mephiboseth im kargen Lodebar! Aber ob oder ob nicht: Jesus Christus bietet jedem Menschen Rettung und einen Platz an Seiner Tafel und ein Erbteil im Himmel an – aus reiner Liebe und Güte!